Der Lehrplan

Der Lehrplan für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung

Für das Unterrichtsfach Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung sind die Möglichkeiten für die Einbeziehung der digitalen Geisteswissenschaften anhand bestimmter Kompetenzen klar definiert. Der neue Lehrplan für Geschichte ist kompetenzorientiert, d. h. nicht auf einer starren, chronologischen Abfolge von Inhalten und Faktenwissen aufbauend, sondern orientiert sich an acht Kompetenzen, die nach und nach gefördert werden sollen. Ziel dieser Kompetenzorientierung ist unter anderem die Erziehung der Schüler:innen zu mündigen, rational denkenden, selbstreflexiven und politisch partizipierenden Bürger:innen. Besonders relevant sind die historische und politische Methodenkompetenz, die besonders im Bereich der Zeitgeschichte oft Hand in Hand gehen. Die politische Methodenkompetenz etwa

 

soll dazu befähigen, Grundlagen und Informationen zu reflektieren und Manifestationen des Politischen (zB Flugblätter, Zeitungsberichte, Plakate, TV-Berichte, Blogeinträge) zu entschlüsseln und zu hinterfragen, indem ein Repertoire von Methoden zur Analyse von Daten, Bildern und Texten vermittelt wird. Gleichzeitig sollen Verfahren und Methoden vermittelt werden, die dazu befähigen, sich mündlich, schriftlich, visuell und/oder in modernen Medien politisch zu artikulieren (zB Beteiligung an Diskussionen zu politischen Fragen, Schülerinnen- und Schülervertreterwahl)

 

Besonders die explizite Erwähnung von Zeitungsberichten zeigt erneut, dass eine Verwendung von digitalisierten Zeitungsquellen richtig und wichtig ist. Speziell in Bezug auf den Geschichteunterricht ergeben sich diesbezüglich zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten, da der Lehrplan die Förderung von Kompetenzen anhand verschiedener Inhalte vorsieht.

 

Anknüpfungspunkte

Im modularisierten Lehrplan finden sich zahlreiche Anknüpfungspunkte, an denen das hier bereitgestellte Material verwendet werden kann. Das Material entstand in Verbindung zu den im NewsEye-Projekt gewählten Case Studies (Migration, Nationalismus, Gender, Journalismus), die mit Modulen des Unterstufenlehrplans korrelieren:

  • Modul 3 in der 3. Klasse (Diversität: Geschlecht – Ethnie – Klasse) steht in Verbindung mit dem Material zum Thema Gender
  • Modul 5 in der 3. Klasse (Migration vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart) eignet sich für die Einbeziehung des Materials zum Thema Migration
  • Modul 8 in der 3. Klasse (Identitäten) behandelt auch nationale Identitäten, wodurch sich das Material zum Thema Nationalismus eignet
  • Modul 9 in der 4. Klasse (Medien und politische Kommunikation) kann gewissermaßen als Meta-Modul gesehen werden, in dem (historische) Zeitungsquellen generell behandelt werden können

Im weniger feingliedrig modularisierten Lehrplan für die Oberstufe ergeben sich ebenfalls Anknüpfungspunkte anhand der Themen Migration, Gender und Journalismus sowie beim Thema Nationalismus bzw. damit verbunden auch generell bei der politischen Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert.